Es ist mittlerweile der dritte Tag unserer Tour und wir sind wieder früh unterwegs zum Flugplatz in
Salzburg. Heute geht es weiter nach Wien. Unser Zielflugplatz ist Wien-Vöslau.
Zuerst einmal gibt es eine bittere Pille zu schlucken. Die Landegebühr oder besser gesagt die
Handlingfee in Salzburg sind unverschämt hoch. Dies wussten wir allerdings bereits vor der Tour, danke Flugvorbereitung. Es geht mit dem Crew Bus zu unserem Flieger und ich mache den
Outside Check, während Christian das Cockpit vorbereitet und unser Gepäck wieder verstaut.
Wir lassen den Motor an und melden uns bei Salzburg Ground. Heute bekommen wir die Piste 15
zugeteilt. Kurz vor dem Rollhalt erreicht uns auch schon die Startfreigabe. Da die Maschine bereits
voll konfiguriert ist für den Start lassen wir die TT rollen und geben direkt Vollgas. Nach weniger als
150 m sind wir in der Luft. Die Steigrate von knapp 8 m/s ist jedes Mal beeindruckend.
Der Abflug bietet nochmals einen tollen Blick von oben auf die Stadt an der Salzach. Es geht für uns
nun Richtung Osten. Nach dem verlassen der Kontrollzone schaltet Christian auf Salzburg Radar.
Die Berge werden hier immer höher und der Luftraum Delta schränkt unser Höhenband ein. Um hier
etwas mehr Sicherheit zu haben requested Christian den Einflug in den von Radar kontrollierten
Luftraum. Ohne Probleme bekommen wir diesen auch von der freundlichen Lotsin genehmigt.
Wieder mal bestätigt sich die Weisheit „fragen kostet nichts“ und ein professionelles Funken öffnet
viele Möglichkeiten.
So geht es nun weiter über die Gipfel der Kalkalpen an Micheldorf und Mariazell vorbei. Nach
Mariazell sinken wir wieder um unterhalb des Luftraums von Wien zu bleiben.
Der Anflug auf Vöslau ist relativ unkompliziert und so landen wir bereits 12 Minuten vor der
geplanten Ankunftszeit. Nach dem Abstellen verzurren wir den Flieger, da das Wetter für die
kommenden Tage etwas unbeständiger vorhergesagt ist.
Der Fußmarsch zum Bahnhof nach Bad Vöslau gestaltet sich zu einer ziemlichen Tortur, denn die
Sonne hat kein erbarmen und das Thermometer zeigt bereits 34 C°. Langsam beginne ich zu zweifeln,
ob es Sinnvoll war neben meiner Fliegertasche und meiner großen Reisetasche auch noch den
Rucksack mitzuschleppen…




Mit der ÖBB fahren wir dann innerhalb von 45 Min. nach Wien ins Zentrum. Unser Hotel liegt zentral
und so ist nach kurzem Check-In auch schon das Mittagessen im Visier. Es gibt, wie könnte es anders
sein, original Wiener Kalbsschnitzel. Heute besuchen die Wiener Hofburg und die kaiserliche
Schatzkammer. Im Anschluss gibt es vor der Albertina einen Eiskaffee und eine Sachertorte.
Wir beschließen der großen Hitze zu entfliehen und fahren an die alte Donau um hier das kühle
Wasser zu genießen. Am Abend besuchen wir den berühmten Naschmarkt und suchen uns dort ein
passendes Restaurant.
Am nächsten Morgen geht’s dann zum Schloss Schönbrunn. Die weitläufige Parkanlage ist einfach
herrlich anzusehen. Der Weg führt uns dann den flachen Hügel zur Gloriette hinauf. Hier gönnen wir
uns erstmal einen Cappuccino.
Natürlich schauen wir uns auch die Kaisergemächer an, fahren zum Hundertwasserhaus, naschen im
Restaurant Trzesniewski einige Brotaufstriche und einen Pfiff und schauen die österreichische
Nationalbibliothek an. Die vielen Stufen auf den Wiener Stephansdom sind sicherlich kein Spaziergang, aber dafür werden
wir mit einem fantastischen Ausblick belohnt.
Zum Abendessen fahren wir zum Wiener Prater. Dieser Vergnügungspark hat einen ganz besonderen
Charme.
Ob wir nun morgen zurückfliegen oder noch einen Tag dranhängen steht nun zur Diskussion.
Aufgrund der Wettervorhersage für Freitag, die für den Abend eine von Westen kommende Kaltfront
mit Schauern, Gewittern und Hagel bis 5 cm prognostiziert, erwägen wir am Freitagvormittag bereits
zurückzufliegen. Hier rufen wir wieder einmal bei der Wetterberatung des DWD an. Die hilfsbereite
Beraterin erklärt uns nochmal die Wetterentwicklung für unsere Strecke und mahnt uns möglichst
früh zu starten. Diesen Rat nehmen wir gerne an.



















Am Freitagmorgen stehen wir bereits bei Öffnung des Flugplatzes in Vöslau am Tor. Wir machen
unsere Maschine fertig. Hier hat sich in den letzten Tagen eine gute Routine bei uns eingespielt.
Christian wird heute wieder PIC sein. Es wird das längste Leg unserer Reise. Etwas über zwei Stunden
sind kalkuliert.



Und so heben wir um 09:36 Uhr wieder ab. Mit maximaler Reisespeed fliegen wir nach Westen.
Die aufziehende Front ist noch weit weg und wir sehen der Strecke nach Hause gelassen entgegen.
Der Durchflug durch Luftraum Delta von Linz wird uns problemlos genehmigt. Bei Schärding
bekommen wir wieder das Handover zu Langen Information. Vorbei an Regensburg nähern wir uns
unserem Heimatflugplatz Fürth-Seckendorf und setzen dort nach knapp über 2 Stunden Flugzeit auf.
Der Durchgang der erwähnten Kaltfront war dann etwa 4 Stunden danach, so das wir hier alles richtig
gemacht haben. Wieder einmal können wir auf eine erfolgreiche Tour zurückblicken und konnten
viele Eindrücke und Erfahrungen sammeln.