Pünktlich zum Saisonende starteten unsere Flugschüler Ben Strobel, Max Plack und Florian Kapfelsperger durch. Ben und Florian absolvierten die SPL, während Max bei seiner Schein-Prüfung für den Motorsegler erfolgreich war. Max legte bereits im Jahr 2018 seine Prüfung im Segelflug ab.
Was ist das erste Highlight eines Flugschülers? Alle sind sich einig: Der erste Alleinflug. An das Gefühl können sich Ben, Max und Florian ganz genau erinnern: „Aufregend“, „Spannend“, „wunderbar“.
Die Ausbildung verlief bei Ben und Florian parallel, sodass unsere (damals) angehenden Segelflugpiloten die Theorieausbildung im Winter 2020/2021 gemeinsam absolvierten. „Wie sind nochmal die Lufträume gegliedert? Was ist eine Gleitzahl, wie entsteht Thermik?“ Das sind Fragen, mit denen sich ein Flugschüler/eine Flugschülerin in der Ausbildung intensiv beschäftigt. Untereinander gab es keine Konkurrenz, Florian und Ben gaben ihr neu erlerntes Wissen immer wieder untereinander weiter.
Entsprechend stand im Frühjahr 2021 einem Teamflug nichts entgegen. Ben flog unseren Astir CS mit 50 Kilometern allein, gefolgt von Florian mit unserem Janus B und einem Fluglehrer, insgesamt 100 Kilometer. Es folgten weitere Flüge allein und mit Fluglehrer*in. Wie war das nochmal mit der Orientierung? Daran musste kontinuierlich gearbeitet werden, denn Ben und Florian flogen nicht mit Navigationsgeräten.
Ben, kannst du dich an ein Ereignis aus deiner Ausbildung erinnern?
„Das erste Mal ohne einen Fluglehrer hinter mir sitzen zu haben vom Platz weg zu fliegen, wird mir für immer in Erinnerung bleiben. Nach dem Schlepp erst Mal auf 1300 m hoch kurbeln und dann einfach drauf los Richtung nächster Wolke. Die Zeit während man fliegt und sich drauf konzentriert Ziel und Höhe im Blick zu haben vergeht so schnell, dass man einfach Mal rausschauen muss um den unglaublichen Ausblick zu genießen. Dann noch ein schöner Abschluss mit dem Endanflug in dem man nur Geradeaus nach Hause fliegt. Einfach ein unvergesslicher Flug“.
Woran erinnert sich Florian?
„Highlight war der Streckenflug mit Bernd, die Thermik war auf einmal weg und der Höhenmesser hat 300 Meter Luft über dem Platz angezeigt, wir waren 38km entfernt, Bernd sagte: wir fliegen jetzt einfach nur geradeaus, versuche alle Ruder so gut wie nicht mehr zu bewegen, wir sind ohne in Position zu gehen direkt gelandet. Der Endanflug hat quasi 38 km entfernt begonnen“.
Max, woran erinnerst du dich?
„Als ein Highlight der Ausbildung würde ich persönlich den Anflug mit anschließendem Touch&Go am Nürnberger Flughafen herausheben. Da kommt schon wirklich Airliner-Feeling auf :-), wer hat den nicht schon mal davon geträumt?
Auch interessant war das Briefing mit dem mitfliegendem Fluglehrer davor, ganz nach dem Motto „versaus doch bitte nicht“ 😉 „nicht, dass wir uns blamieren“, schließlich kennt man sich gewissermaßen, aufgrund unserer geographischen Lage, und ist auf eine gutes Miteinander gepeilt“.
Warum sollte man nach so einer intensiven gemeinsamen Ausbildung nicht auch die praktische Luftfahrerscheinprüfung am gleichen Tag absolvieren? Am 09.10.21 war es dann soweit. Das Wetter war perfekt, wenn auch sehr kalt, die Flugschüler wurden intensiv im Voraus vorbereitet. Die theoretischen Anteile verfolgten Ben, Max und Florian bis in die Träume, sodass klar war: Dieses Jahr muss der Schein her.
Souverän haben Florian, Max und Ben ihre Prüfungen bestanden. Wir gratulieren! Florian: „Jetzt haben wir nur ein Problem: Solange wir auf unsere Unterlagen warten, dürfen wir selber nicht fliegen“. Aber auch hier haben Ben und Florian eine Lösung: Man setzt sich einfach hinten in die Doppelsitzer der Scheinpiloten und genießt die Aussicht vorerst auf dem Rücksitz. Damit ist klar: Nichts hält die Piloten am Boden!
Max: Rob Whittall, zwar Drachen- & Gleitschirmweltmeister, aber an dieser Stelle irrelevant, sagte einmal:
„At the end of the day it does not matter who was highest or who flew the furthest. What matters is that you go home having had a great flight, with a big smile on your face and a head full of beautiful views and a fantastic feeling inside, because that is what our flying is all about.“