Bestandene A-Prüfung am perfekten Herbstsonntag

„Wenn du das Fliegen einmal erlebt hast, wirst du für immer auf Erden wandeln, mit deinen Augen himmelwärts gerichtet. Denn dort bist du gewesen und dort wird es dich immer wieder hinziehen.“ (Leonardo Da Vinci).

So interessierte sich unsere angehende Segelflugpilotin Julija schon als Jugendliche für das Fliegen und sammelte erste Erfahrungen in einem Segelflugverein. Dann kam allerdings erstmal ihr Studium und der Einstieg in den Beruf, da blieb kaum Zeit zum Fliegen. Doch die Begeisterung blieb bestehen, sodass Julija zum Saisonende 2020 den endgültigen Entschluss fasste, die Ausbildung zu beginnen. Aus der Vogelperspektive ist die Sicht auf unseren Erdball eben doch am Schönsten.

Im Winter wurden dann alle damaligen Flugschüler online in den Theoriefächern und dem Funksprechen geschult, die praktische Ausbildung startete dann ab Mai 2021. Am Anfang werden vor allem die „Basics“ geübt, bis sie sitzen. Start, Schleppflug, Platzrunde, Landung, immer wieder. An einem Sonntag Anfang Juli gab es aber bereits ein Highlight: Über eine Stunde durfte Julija zusammen mit Jürgen fliegen, dabei sind sie bis zum Brombachsee und wieder zurück geflogen. Da fällt einem wieder auf, wofür man das alles macht, wie schön es ist, von einer Wolke zur nächsten zu fliegen – ein ordentlicher Motivationsschub. Auch der Ausflug nach Unterwössen zu unserer Sabine und die ersten Windenstarts dort mit der wundervollen Aussicht auf den Chiemsee und die Berge werden lange in Erinnerung bleiben.

Zum Saisonende 2021 war es dann soweit: Der erste Alleinflug. Die Aufregung und die Freude dabei, die vergisst sie ihr ganzes Fliegerleben lang nicht mehr. Irgendwie ist es doch ganz anders, alleine zu fliegen, man ist hochkonzentriert, genießt es aber auch sehr. So beschreibt Julija ihre ersten Eindrücke, als ihr Fluglehrer Jürgen Wisbacher seinen Fallschirm aus dem Flieger holte und ihr mitteilte, dass sie nun ihre ersten drei Alleinflüge absolvieren wird.

Einen Tag zuvor wurde Julija von zwei Fluglehrer*ìnnen nochmal ordentlich unter die Lupe genommen. Alles passte. Ein breites Grinsen machte sich im Gesicht von Julija breit. „Ich schaute in die Landschaft, lauschte dem Fahrtgeräusch und genoss den Flug, wenn auch mit einer ordentlichen Portion Aufregung“.

Am Abend konnte sich unsere Julija nicht vor dem traditionellen Brauch, den Po versohlt zu bekommen, drücken und wird nun sicher ein sehr gutes Thermikgefühl bei ihren zukünftigen Flügen haben. Sie will Rechtskurblerin werden 😉
Es folgte ein gemütlicher Ausklang am Abend mit den anwesenden Pilot*innen, Pizza und interessanten Gesprächen, natürlich über das Fliegen.

Bestandene A-Prüfung am perfekten Herbstsonntag